Zella
An den Randausläufern der Vorderen Heide liegt der kleine Ort Zella.
Im Copialbuch der Benediktinerabtei Saalfeld wurde Zella schon im Jahre 1229 erstmalig als Capella zu Cella erwähnt. Einst stand hier eine geistliche Klause (Cella), welche dem Ort zu ihren Namen verhalf. Unter der Scheune des "Weilandschen Gehöftes" sollen sich viele alte Gewölbe befinden. In früheren Schriften wird von einem Gang erzählt, der von der Krölpaer Kirche bis unter das "Weilandsche Haus" reichen soll. Im Hof und dem Bauerngarten befand sich der "Mönchsgottesacker" in welchen man zerstörte Gräber und eine Fibel aus Silberdraht fand. Auf dieser Begräbnis- und Kultstellen wurde eine christliche Kapelle errichtet.
Zella ist die mutmaßliche Stätte, von der aus der Erzbischof Anno II von Köln, Chorherren aussendete um die dortige heidnische Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Der kleine Ort verdankt dieser Klosterzelle seinen Ursprung und seinen Namen. Da Zella nicht weit an der alten Handels- und Messestraße Nürnberg- Leipzig liegt, hatte es bei den Kriegen in früheren Jahrhunderten viele Truppendurchzüge zu erdulden. Die Bauern suchten sich einen Zufluchtsort im Wald, dem sogenannten "Bauernstall". Dorthin flüchteten sie in Kriegszeiten immer wieder mit ihren Familien, dem Vieh nebst Hab und Gut.
Im oberen Ort steht ein Steinkreuz. Leider ist von ihm nicht viel Wissenswertes überliefert. Es ist aber sehr alt und wurde schon im alten Zellaer Ortssiegel als Wahrzeichen geführt. Auch die beiden Weltkriege gingen an dem Ort nicht spurlos vorüber. An die Gefallenen erinnert ein Kriegerdenkmal, das an der Stelle der ehemaligen Klosterkapelle am 04. November 1934 eingeweiht wurde.
Von 1998 bis 2002 war Zella in der Dorferneuerung des Landes Thüringen. Heute präsentiert sich der Ort nach umfangreichen Baumaßnahmen schöner als je zuvor seinen Einwohnern und Besuchern. Aber auch das kulturelle Leben kommt nicht zu kurz. So trifft sich Alt und Jung zu den verschiedensten Veranstaltungen, welche vom rührigen Kultur-und Feuerwehrverein e.V. Zella und der FFW Zella organisiert und durchgeführt werden.
Nördlich von Zella, wo heute das "Waldhaus Zella" steht, war früher ein Vorwerk und eine Schäferei. Dieses Flurstück wurde als Sorgenberg bezeichnet. Der Name Sorgenberg kommt aus der Zeit des 30jährigen Krieges. Schwedische Truppen, die auf der alten Handelsstraße Nürnberg - Leipzig durch das Land zogen, richteten in Zella große Verwüstung an. Die Zellarer Einwohner litten großen Hunger. In ihrer Not tauschten sie den Sorgenberg gegen zwei Brote ein. Aus solchen überlieferten Geschichten kann man richtig mitfühlen, wie schwer die Menschen es früher gehabt haben. Heute ist Zella ein Ort in dem oft Feste von dem Kultur- und Feuerwehrverein Zella e.V. veranstaltet werden, die gern von Einwohnern und Gästen besucht werden.
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